Wie macht man eine politische und musikalische Performance?
(Ausdruck von Gedanken und Gefühlen durch Musik & Vorbereitung auf eine Aufführung)

Beschreibung

Part 1: Wie kann man die Gruppe mit verschiedenen Rhythmen und Klängen konfrontieren? Mit welchen Mitteln erfahren sie, wie sie bestimmte Instrumente spielen können, um bestimmte Effekte zu erzeugen, um sich auszudrücken?

Part 2: Wie bereitet man die Gruppe für einen öffentlichen Auftritt vor?

Zielgruppe

Jugendliche im Alter von 15 bis 23 Jahren

Anzahl der Teilnehmenden

Gruppe bestehend aus 10 bis 20 Personen + 1 Trainer*in

Umgebung

1 Raum

Materialien

Stifte / Flipchart / Lesematerial/ Musik CDs/ Instrumente (hauptsächlich Perkussion), ein Ball

Zweck/Ziel

Lernen, wie man Klänge und Rhythmus als grundlegende Ausdrucksform nutzt. Lernen, wie man sich auf einen Auftritt vorbereitet.

Schritt für Schritt Anleitung

Part 1:
1. Schritt (Vorübung)
Musikanalyse durch Musikhören (meist programmatische Musik). Versuche, die Gruppe mit Musikbeispielen für eine Vielzahl von Ausdruckszielen vertraut zu machen. Sprecht in der Gruppe darüber, was die Musik ausdrücken will. Denkt dabei an Beispiele wie soziale Themen, politische Forderungen usw. und definiere mit der Gruppe ein politisches Thema, an dem ihr arbeiten möchten.

2. Schritt
Zeige den Jugendlichen, wie man einen stärkeren und tieferen Ton, eine stärkere Vibration durch Trommeln oder einen trockeneren und kürzeren Schlag, ein Crescendo oder ein Diminuendo erzeugen kann, um bestimmte Effekte zu erzielen.

3. Schritt
Vermittle ihnen einige rhythmische Hinweise und Kenntnisse.

4. Schritt
Versuche, eine rhythmische Abfolge an Effekten aufzubauen (auch mit Hilfe von grafischen Darstellungen: längere oder kürzere Linien, Punkte, geometrische oder nicht-geometrische Zeichnungen: analoge Sprache). Die Gruppe soll dabei ihr politisches Thema im Kopf behalten, damit die Musik ihre Themen unterstreicht.

5. Schritt
Öffne den Raum für einen kreativen Prozess der Identifikation zwischen den produzierten Klängen, Bildern, Gefühlen, Visionen, Gedanken und Bewegungen (dies kann durch schriftliche Texte oder Bilder und Zeichnungen geschehen, aber auch dadurch, dass die Gruppe Geschichten erfinden darf). Verbinde den musikalischen Teil mit politischen Themen oder politischen Forderungen.

Part 2:
1. Schritt
Besprich gemeinsam mit der Gruppe die Struktur der Aufführung von der Einleitung über die Abschnitte bis zum Ende, damit sie ein klares strukturelles Verständnis haben.

2. Schritt
Besprechung der musikalischen Knotenpunkte und Übergänge der Aufführung, um die verschiedenen Abschnitte zu verbinden und der Gruppe Bezugspunkte für die Aufführung zu geben.

3. Schritt
Während der Probe wird darauf hingewiesen, welche musikalischen Elemente der Aufführung mit den Themen, die die Gruppe ausgewählt hat, verbunden sind.

4. Schritt
Coaching und Beratung, auch individuell, der Personen, die die Wendepunkte der Aufführung (Kreuzungen und Übergänge der Abschnitte) durchführen müssen.

5. Schritt
Versuche, einen Weg zu finden, die Vorstellung von der Aufführung zu vermitteln (Gespräche, kollektive Reflexion, Veranschaulichung mit Instrumenten), und prüfe, ob die Gruppe ihr folgen kann oder ob sie entsprechend den Vorschlägen und der Interpretationsfähigkeit der Gruppe angepasst werden muss. Versuche auch herauszufinden, ob die Gruppe auch auf herausfordernde Inputs reagieren kann, die sie bisher noch nicht erlebt hat (z. B. anspruchsvollere rhythmische Muster oder eine Variation von Ausdruck und Dynamik im Spiel).

6. Schritt
Übe ein- oder mehrmals die verschiedenen Abschnitte und einmal den gesamten Auftritt. Weise vor allem auf die ausdrucksstarke Bedeutung des Anfangs und des Endes hin. Begleite die Gruppe, als ob sie eine Geschichte erzählen würde, und betone die Nähe zwischen Musik und gesprochener Sprache, so dass die musikalische Sprache für sie immer verständlicher wird.

Tipps für die Trainer*innen

Der Prozess erfordert Sitzungen, in denen der*die Trainer*in die Gruppe zur Selbstreflexion und zum Fragen und Antworten anregen muss. Dies soll das Denken und die Vorstellungskraft fördern, um Musik mit Bewegungen, Bildern, politischem Bewusstsein und Wissen über sich selbst zu verbinden.

Weitere Kommentare

Diese Methode ist von und für ausgebildete Musiker*innen entwickelt worden. Es ist sinnvoll, wenn die Moderator*innen Musiker*innen sind oder zumindest eine gewisse musikalische Erfahrung mitbringen.