Monster Forderungen
Beschreibung
Diese Methodik kombiniert mehrere Techniken aus dem Theater der Unterdrückten, als auch aus dem Straßentheater und verbindet Teambuilding und Gruppendynamiken mit Improvisation, Statuentheater und sogar choreografierter Bewegung.
Zielgruppe
Jüngere Teilnehmende oder Erwachsene
Anzahl der Teilnehmenden
Mindestanzahl der Teilnehmenden: 7
Maximale Anzahl der Teilnehmenden: 20
Anzahl der Betreuenden: 1 - 2
Umgebung
Große Freifläche oder größerer Raum.
Materialien
Bequeme Kleidung
Zweck/Ziel
Das Ziel ist es, die Teilnehmenden als Gruppe arbeiten zu lassen, so können sie sich stärker und sicherer fühlen, sich auszudrücken. Es lehrt ihnen auch, bereit zu sein, die Rollen sowohl der Führung als auch der Unterstützung einzunehmen, wenn die Gruppe dies braucht. Durch Improvisation wird das Thema der politischen Forderungen sanft eingeführt und bringt die Teilnehmenden dazu, sie darzustellen und auszudrücken.
Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1: Gruppen-Monster
Teilnehmende formen ein Cluster – stellen sich eng zusammen in eine Gruppe. Eine Person steht vorne. Die Person vorne beginnt sich zu bewegen und führt Gesten aus, zum Beispiel, winkt mit den Händen. Die restliche Gruppe imitiert diese Bewegung. So beginnt sich die Gruppe durch den Raum zu bewegen. Während der Bewegung kann irgendeine Person aus der Gruppe nach vorne kommen und die Führung übernehmen – eine neue Bewegung beginnen. Die restliche Gruppe folgt immer der aktuellen Führungsperson.
Schritt 2: Stimme
Die Bewegungen und Gesten gehen weiter, aber die Stimme kommt hinzu. Die führende Person beginnt Stimmen zu machen, dies können Worte und Sprache oder einfach Laute sein. Der Rest der Gruppe macht die aktuell führende wieder nach. Wie zuvor, wechselt die Führung.
Schritt 3: Ich will!
Teilnehmende werden angewiesen, dass von jetzt an die Führungsperson klar und deutlich eine Forderung stellen sollte, indem sie sagt: „Ich will (Forderung)“ – Die gesamte Gruppe wiederholt: „Ja, wir wollen (Forderung)“. Zum Beispiel: Führungsperson: “Ich will schlafen!” Gruppe: “Ja, wir wollen schlafen!” Dann beginnt die Führungsperson darzustellen, was sie fordert, die Gruppe imitiert weiter die Führungsperson. Wenn jemand, irgendjemand aus der Gruppe das Gefühl hat, dass er oder sie genug von dieser Forderung haben, können sie die Position der Führungskraft einnehmen und eine neue Forderung stellen, die Gruppe macht wie zuvor die neue Bewegung mit - In diesem Teil kann die Gruppenkohäsion beginnen sich aufzulösen und muss die Führungskraft nicht mehr exakt nachahmen. Zum Beispiel: Eine Person kann sich hinlegen und am Boden schlafen, während eine andere Person im Stehen schläft.
Schritt 4: Politische Forderungen
Die Teilnehmenden werden angewiesen, die vorherige Aktivität weiterzuführen, nur sollten von nun an die gestellten Forderungen politischer Natur sein. Zum Beispiel: Führungsperson: „Ich will Klimagerechtigkeit!“ Gruppe: „Ja, wir wollen Klimagerechtigkeit!“ Sogar wenn die gestellten Forderungen abstrakter werden, werden die Teilnehmenden ermutigt, ihre Vorstellungskraft zu nutzen, um dies auszudrücken (zum Beispiel: Klimagerechtigkeit) indem sie ihren Körper, Bewegung und ihre Stimme verwenden.
Schritt 5: Gefrorene Bilder
Die vorherige Aktivität geht weiter. Die Teilnehmenden werden angewiesen, während der Aktivität auf ein Klatschen der Moderierenden zu hören. Wenn sie das Klatschen hören, sollten sie in ihrer Bewegung erstarren und als Gruppe ein eingefrorenes Bild zu der politischen Forderung machen und dieses ca. 5 Sekunden halten. Dann klatscht der/die Betreuende wieder in die Hände und sie können weitermachen.
Schritt 6: Jetzt mit Musik und Liedern
Schritt 5 kann jetzt mit Musik und sozial engagierten Liedern verbunden werden. Teilnehmende wählen gemeinsam die musikalische Begleitung und/oder Lieder, die zu den Themen passen würden. Dann wird die Aktivität von Schritt 5 in einer in geordneter Weise entwickelt, so dass alle Elemente kombiniert werden und die ganze Aktivität zu einem Flashmob wird: ‚choreografierte‘ gleichzeitige Bewegung, mit gefrorenen Bildern durchsetzt und mit Liedern und/oder Musik verbunden.
Tipps für die Trainer*innen
Der/die Trainer*in ermutigt alle Mitglieder, die Position der Führung einzunehmen und erinnert auch potenziell zu eifrige Führende, etwas Platz für weniger selbstbewusste Teilnehmende freizumachen. Stelle sicher, dass die Gruppe jeden Schritt versteht und ausführt, bevor ihr zum nächsten Schritt weitergeht.
Weitere Kommentare
Dies ist eine fortgeschrittene Methode, sie sollte im Rahmen eines Trainings/Workshops also nicht zu früh angewandt werden. Stelle sicher, davor genügend Übungen zum Teambuilding und zu Gruppendynamiken einzubauen, damit Teilnehmende sich aneinander und an die physische Theaterarbeit gewöhnen.