Forderungen – durch Musik ausgedrückt!

Beschreibung

Viele Forderungen sind seit langem intellektuell definiert. Aber für eine Veränderung ist es unbedingt notwendig, das Herz der Menschen zu erreichen und dazu bietet Musik eine gute Möglichkeit.

Zielgruppe

Gruppe junger interessierter Menschen, die offen sind für eine ungewöhnliche Art des Auftritts; WICHTIG: sie müssen keine „Musiker*innen" sein (ein Instrument spielen können)

Anzahl der Teilnehmenden

Min: 8 Max: 15 junge Teilnehmer*innen + 1 – 2 Trainer*innen

Umgebung

Eine Aufführung wie diese ist eher für einen Innenraum geeignet, weil der Klang der Instrumente in einem großen offenen Raum (im Freien) nicht so gut zur Geltung kommt.

Materialien

Alle Instrumente, die leicht zu spielen und effektiv sind. Vor allem alle Instrumente der Perkussionsabteilung: Klanghölzer, Trommeln, Triangel, Becken, Rainmaker, Agogo usw.
Probieren Sie auch selbstgebaute Instrumente aus, z.B. aus Müll oder auch Dinge des täglichen Lebens: einen Stuhl, einen Topf.

Zweck/Ziel

Ziel ist es, politische Forderungen mit Musik zu illustrieren oder zu unterstützen und das Publikum auf einer emotionalen Ebene zu erreichen. Wenn am Ende statt entspanntem Beifall ein besorgtes Schweigen im Publikum herrscht: dann war die Aufführung wirklich gut.

Schritt für Schritt Anleitung

1. Schritt
Wählt gemeinsam mit der Gruppe die Forderungen aus, an denen ihr arbeiten wollt. Es kann ein breiteres Thema sein (wie die Klimakrise) mit 2-3 klaren Forderungen. Wenn Sie bereits mit Forderungen gearbeitet haben, können Sie diese übernehmen oder mit einer der anderen Methoden aus der Toolbox (z. B. der Methode „Bring dich ein!") an der Erstellung von Forderungen arbeiten.

2. Schritt
Überlegt, wie man diese Forderungen mit Musik, Körpern, Stimmen usw. illustrieren kann, und probiert gemeinsam verschiedene Szenarien aus. Die Gruppe kann dazu ein Brainstorming durchführen, wie sie ihr Hauptthema darstellen möchte und wie sie dem Publikum auch ihre Hauptforderungen verständlich machen kann.

3. Schritt
Die Gruppe kann experimentieren und verschiedene Instrumente ausprobieren, um ihre Anforderungen zu unterstreichen. In Kleingruppen arbeiten sie an der Ausarbeitung einer Szene, die von der gesamten Gruppe kommentiert wird.

4. Schritt
Wenn mehrere Szenen zur Zufriedenheit der Gruppe ausgearbeitet sind, wird das gesamte Szenario zusammengesetzt.

Das folgende Beispiel wurde von einer internationalen Gruppe junger Menschen ausgearbeitet und aufgeführt. Die Gruppe wählte das Thema "Umwelt". Sie wollten die fatale Entwicklung der Natur beschreiben. Das Folgende gibt eine Idee für eure Dramaturgie:

Dramaturgie:
1) Die Natur ist intakt
Die Musiker*innen laufen umher, spielen ihre Instrumente auf eine sanfte, freundliche Art, lächeln und schauen zum Publikum.

2) Wandel der Ausdrucksweise
Eine teilnehmende Person spielt ein Becken und geht damit auf jede*n Musiker*in zu, sieht ihm*ihr in die Augen und schlägt hart auf das Becken. In diesem Moment ändert der*die Musiker*in seine*ihre Spielweise in eine raue/harte Art.
Das könnte den Moment beschreiben, in dem der Mensch in die Natur einbricht, um sie zu "zivilisieren".

Bäume fällen:
Der*Die Teilnehmer*in mit den Becken reibt die Becken, während der*die Teilnehmer*in mit einer großen Trommel auf jener Trommel kratzt (einen Baum sägt) und gleichzeitig hart auf das Becken und die Trommel schlägt: dann wirft der*die Musiker*in sein*ihr Instrument weg (Bäume fallen um).

3) Sterbende Natur
Zwei Musiker*innen mit Holzblocktrommeln: tick tock... werden leiser... (das bedeutet, dass die Natur stirbt). Danach gibt es einen Moment der totalen Stille (Requiem für ein totes Stück Land).

4) Aufbau einer Fabrik anstelle von Natur
Die Musiker*innen spielen ihre Instrumente in einer unfreundlichen, an sich sehr rhythmischen Weise. Alle Musiker*innen stampfen mit den Füßen.

Das Ende:
Mit einem lauten Schlag auf die Becken!

Tipps für die Trainer*innen

Sucht gemeinsam nach anderen Kunst-Gruppen (Tanzgruppen, Theatergruppen...), die zu diesem Thema arbeiten oder laden Sie sie zu einer Kooperation ein: jede*r Partner*in kann von einer gemeinsamen Aufführung enorm profitieren.

Achtet darauf, dass ihr "Entscheidungsträger*innen" (Parlamentarier*innen, lokale Politiker*innen...) zur Aufführung einladet. Das ist in der Regel sehr aufwändig, da sie einen engen Zeitplan haben. Beginnt deshalb früh damit und seid beharrlich!

Weitere Kommentare

Ermutige die Gruppe, ihre eigene Geschichte zu finden und fantasievoll zu sein!
Dies ist eine gute Übung, wenn du bereits politische Forderungen mit einer Gruppe erarbeitet hast und diese in einer künstlerischen Performance darstellen möchtest.